ME/CFS ist multisystemisch
Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) ist eine komplexe, chronische Erkrankung, die die Lebensqualität der Betroffenen drastisch einschränkt. Was sind die Ursachen und Symptome von ME/CFS und was ist der aktuelle Stand der Forschung?
Ursachen und Mechanismen
ME/CFS tritt meist nach Infektionskrankheiten auf, aber auch Zusammenhänge mit Impfungen, Halswirbelsäulenverletzungen, Fluorchinolonen etc. konnten beobachtet werden.
- Störungen im Gefäßsystem
- Beeinträchtigungen des Energiestoffwechsels
- Dysfunktionen des Autonomen Nervensystems (ANS)
- Veränderungen im Immunsystem
- Hinweise auf Autoantikörper, die die Funktion wichtiger GPC-Rezeptoren stören
Symptome
ME/CFS gehört zu den Erkrankungen mit der niedrigsten Lebensqualität. Hauptsymptome sind:
- Schwere Fatigue (krankhafte Erschöpfung)
- Kognitive Störungen
- Ausgeprägte Schmerzen
- Überempfindlichkeit auf Sinnesreize
- Störungen des Immun- und autonomen Nervensystems
Ein typisches Merkmal von ME/CFS ist die Post-Exertionelle Malaise (PEM). PEM bezeichnet eine ausgeprägte Zustandsverschlechterung nach geringer körperlicher oder geistiger Belastung.
Sie kann bereits nach alltäglichen Aktivitäten wie einem kurzen Spaziergang, einem Telefonat oder dem Zähneputzen auftreten. Die Erholungszeit dauert üblicherweise mehr als einen Tag, manchmal sogar Wochen. Die Intensität der PEM steht im Verhältnis zur vorausgegangenen Anstrengung. Jede Zustandsverschlechterung kann zum neuen Grundzustand werden.
Viele Betroffene leiden zudem an orthostatischer Intoleranz: Dies bezeichnet die Unfähigkeit des Körpers, den Kreislauf an eine aufrechte Position anzupassen.
Symptome treten oft im Stehen, aber auch im Sitzen auf. Typische Beschwerden sind Schwäche, Schwindel, Benommenheit, Herzrasen, Herzklopfen, Blutdruckschwankungen, Gleichgewichtsstörungen, Blässe und Atemnot.